Vom 13. bis 15. Mai diesen Jahres trafen sich - inzwischen schon traditionsgemäß - Orientierungsläufer aus der gesamten Republik zum 4. Thüringer 24-Stunden-OL.
Organisiert wurde diese Veranstaltung auch in diesem Jahr von der HSG Universität Jena und der BSG Post Schmalkalden. Zusätzlich half diesmal die ASG Erfurt II mit
Mannschaftszelten und Funkgeräten.
Das Wettkampfgebiet in der Nähe von Schmalkalden war durch extrem steile Anstiege, offene Laubwälder und Steinfelder sehr anspruchsvoll. Dieter Rathmann und
Erik Schütz lieferten dafür eine neue OL-Karte "Thüringen 2 Käbach" und dazu: Vollverpflegung rund um die Uhr. Der spezielle Service seit dem ersten 24-Stunden-OL
bot für jeden etwas an Getränken: Limo, Bier, Tee oder Kaffee; zum Mittag: Bratwurst und Kartoffelsalat; nachmittags sogar Eierkuchen und zum Abend zusätzlich zur
Aufschnittplatte - Thüringer Rostbrätel. Ein ständiges Angebot an Obst und Gemüse rundete die Verpflegung ab. Ein großes Dankeschön an Küchenchef Christian Wolf
und Peter Vitzthum. Das ganze steigt an Bedeutung, da sich das Wettkampfzentrum auf einer Wiese mitten im Wald befand - kein Gebäude, nur Zelte. Trinkwasser wurde
mit PKW angefahren, Strom. (aus einer 500 m entfernten Verteilerstelle) reichte gerade für die Beleuchtung und Beschallung des WKZ mit Musik und den aktuellen Wettkampfstand.
Doch gerade das trug zu einer gemütlichen Atmosphäre unter den Sportlern bei, die sich am ersten Abend um ein großes Lagerfeuer versammelten und den Klängen einer
Amateur - Rockband lauschten. In der Pausen gab es Discomusik, die zum Tanz genutzt wurde.
Am nächsten Morgen, pünktlich 9.00 Uhr, erfolgte der Massenstart der ersten Läufer einer jeden 6er-Staffel, die mindestens aus zwei weiblichen Läuferinnen und maximal aus 3 Startern
der Altersklassen H19/21 bestehen durfte. Staffelsystem war die Motala-Methode, für die Startläufer zusätzlich noch Farsta. Die gesamte Bahnlegung lag in den Händen von Dieter und Erik.
Rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit mußte, erstmals in der Geschichte des 24-Stunden-OL, bevor auf die Nacht-OL-Bahnen gewechselt wurde, ein Läufer jeder Staffel eine
Dämmerungsbahn absolvieren, die durch leichte Postenstandorte an Wiesenrändern und beleuchtete Postenschirme den Wettkämpfern, trotz der sich schnell veränderten Lichtverhältnisse,
annähernd gleiche Bedingungen bot.
TABELLE EINFÜGEN
Zu jeder Strecke gab es drei verschiedene Variationen.
Durch die unterschiedlichen Bedingungen entwickelt sich auch die Regelordnung von Lauf zu Lauf weiter. Durch leichte Nachtbahnen und super Postenbeleuchtungen
(die sogar die gesamte Nacht über leuchteten!) konnten auch Nacht-OL-Neulinge für diese Disziplin begeistert werden. So ist eben gerade der 24-Stunden-OL ein Abenteuer für den
Freizeitsportler und ein ausgezeichneter und harter Wettkampf für den Leistungs-OLer. Wie die Erfahrungen zeigen, ist es am Morgen des zweiten Wettkampftages wenig sinnvoll wieder
auf die längeren Tagbahnen zu wechseln. Deshalb wird seit 2 Jahren in den letzten Stunden des Wettkampfes weiter auf Nachtbahnen gelaufen. Nur wenn eine Mannschaft bereits alle
18 Varianten abgelaufen hat, erfolgt ein Wechsel auf noch vorhandene Tagbahnen. Im Falle des Nichterbringens eines Postennachweises durch einen Läufer wird dieser Wechsel annulliert,
die Staffel bleibt aber weiterhin in der Wertung.
Die Wettkampfauswertung erfolgt seit diesem Jahr computergestützt. Lutz Spranger erarbeitete extra für diese Form des OL ein Rechnerprogramm. Im letzten Jahr erfolgte ja schon der
Bahneindruck und das Zeichnen der Startkarte mit Postenbeschreibung durch ein Plotterprogramm, entwickelt von Christian. Mit dieser OL-Computergrafik gehen die Thüringer neue Wege
in der computergestützten Wettkampfvorbereitung. Zur Siegerehrung, die nur eine Stunde nach dem letzten Zieleinlauf stattfand, konnten schon Ergebnislisten verteilt werden - wo gibt es das schon!
Sieger des 4. Thüringer 24-Stunden-OL, d. h. die Staffel mit den meisten gewerteten Wechseln, wurde die Mannschaft der ASG Bad Düben, gefolgt von Aufbau Karl-Marx-Stadt und Lok ES Berlin.
Leider erreichte dieser 24-Stunden-OL mit nur 10 Mannschaften keine große Beteiligung, nachdem letzes Jahr in Jena schon 17 Mannschaften am Start waren. Warum ist es nicht möglich, für ein schönes,
erlebnisreiches OL-Wochenende mit vielen Extras, die sonst nicht oft geboten werden, eine etwas längere Bahnfahrt in Kauf zu nehmen? Ist, ein großer Teil der OLer schon zu bequem; müssen alle
Wettkämpfe vor der Haustür stattfinden, damit das Teilnehmerfeld groß genug ist? Wie, wenn nicht durch perfekt organisierte Veranstaltungen, können wir OLer in das ideale OL-Gebiet Thüringen locken?
Über eine Unterstützung durch die ZFK (z. B. durch Aufnahme des Thüringer 24-Stunden-OL in den zentralen Wettkampfkalender) würden wir uns sehr freuen. Die Sportgemeinschaften
Post Schmalkalden und Uni Jena bemühen sich intensiv darum, dem OL in diesem etwas vernachlässigten, aber zukunftssicheren Thüringen neue Impulse zu verleihen! Und das mit ca. 10 aktiven Mitgliedern,
die Ihre gesamte Freizeit in diesen Wettkampf stecken, sozusagen mit Leib und Seele dabei sind.
Wir laden nun jeden Sportler ein, der Wert legt auf ein rundherum schönes OL-Erlebnis, auf perfekte Organisation ins einen Hauch Verbundenheit mit den Organisatoren und Kampfrichtern, am 19./20. Mai 1990 zum 5. Thüringer 24-Stunden-OL nach Jena zu kommen. Ausschreibung und Reglement sind ab sofort bei jedem Sportfreund der HSG Uni Jena erhältlich. Wir bieten ein Wettkampfgelände ohne steile Anstiege, mit offenem Laub- und Nadelwald - alles auf einer neuen OL-Karte. Auf Wunsch ist die Übernachtung auch in Bungalows möglich.